Energiewende im Gebäudebereich
So lautet der Titel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am 19. März
Erwin Franke, Projektleiter für WDVS bei der Rebl Malereibetrieb GmbH erläutert anhand von Fallbeispielen Herausforderungen und Lösungen rund um die energetische Sanierung.
München – Kantstr. 28
Wenn im Frühjahr die Heizkostenabrechnung ins Haus flattert, wird oft klar, dass das Haus in die Jahre gekommen ist und nicht mehr modernen energetischen Ansprüchen genügt. Die energetische Sanierung des mehrgeschossigen Wohn- und Geschäftshauses in der Kantstraße 28 in München hatte 2016 das Ziel, den KfW-Effizienzhaus-55-Standard zu erreichen. Ein KfW-55-Haus hat einen jährlichen Bedarf an Primärenergie, der nur 55 Prozent eines vergleichbaren Neubaus beträgt. Das ungefähr 16 mal 12 Meter große Gebäude wurde im Jahr 1900 in Massiv- und Mischbauweise errichtet. Das dreigeschossige Hauptgebäude ist freistehend und unterkellert. Die Außenhülle des fünfgeschossigen Gebäudes (bestehend aus Mauerwerksbau, Holzdecken und Satteldach mit Zwischensparrendämmung beziehungsweise Dachabdeckung aus Biberschwanzziegel) wurde entsprechend energetisch saniert. Die vier Fassadenseiten wurden mit einem 20 Zentimeter dicken Wärmedämmverbundsystem (WDVS) aus nicht brennbaren Materialien gedämmt. Als Dämmstoff wurden Mineralwolle und mineralischer Putz verwendet. Dabei wurde ein vier Millimeter dicker roter Edelkratzputz mit Selbstreinigungseffekt verwendet, um ein langfristig sauberes Erscheinungsbild zu gewährleisten. Durch die Gestaltung des WDVS mit historischen Oberflächenstrukturen und einem modernen Dach ohne Dachüberstand wurde sowohl der Charakter des Hauses erhalten, als auch eine erfolgreiche energetische Sanierung durchgeführt.
Landau an der Isar – Grundigstraße 15
Das rund 16 mal 9,50 Meter große Gebäude wurde 2018 mit Redbloc-Systemwänden in Massivbauweise errichtet. Bei herkömmlich gemauerten Massivhäusern dauert es im Schnitt gut sechs Wochen, bis der Rohbau fertig ist, mit Redbloc kann der Eigentümer deutlich schneller einziehen. Das freistehende Gebäude ist nicht unterkellert, und die Außenhülle des zweigeschossigen Gebäudes wurde nach aktuell geltender EnEV 2016 errichtet. Die vier Fassadenseiten wurden dabei mit einem 14 Zentimeter dicken Wärmedämmverbundsystem mit EPS 035 und mineralischem Putz, das die Brandanforderungen für Gebäudeklasse 2 gewährleistet, gedämmt. Das Putzsystem mit drei unterschiedlichen Strukturen wurde mit dem Systemhersteller gemeinsam gestaltet. Aufgetragen wurde ein drei Millimeter dicker beiger Scheibenputz in Kratzputzstruktur, der dem Gebäude ein freundliches, warmes Erscheinungsbild verleiht. Die Faschen um die Fenster wurden mit einem grünen Feinputz gefilzt. Als weiteres zusätzliches Gestaltungselement wurde ein Kammzug (Bronze Metallic) an die Fassade angebracht. Dieser wurde waagerecht verzogen und anschließend mit einer speziellen Metallicbeschichtung mehrfach gestrichen. Die Metallicoberfläche weist je nach Sonneneinstrahlung und Witterung unterschiedliche Oberflächenfarbtöne von Gold bis hin zu einem sehr dunklen Braun auf.